Wie können landwirtschaftliche Betriebe aktiv zur CO₂-Bindung beitragen und daraus neue Geschäftsmodelle entwickeln? Diese zentrale Frage stand im Mittelpunkt der Fachtagung „Negative Emissionen in der Landwirtschaft“, die am 26. November 2025 an der Dualen Hochschule Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden stattfand.
Rund 95 Teilnehmende aus Wissenschaft, Wirtschaft und landwirtschaftlicher Praxis kamen in Dresden zusammen, um über Lösungsansätze zur Reduktion von Treibhausgasen und die gleichzeitige Schaffung neuer Wertschöpfungspotenziale zu diskutieren.
Forschung trifft Praxis: Wege zur CO₂-Sequestrierung
Im Fokus der Tagung standen technische und biologische Verfahren, die atmosphärisches CO₂ langfristig binden. Expertinnen und Experten präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse und Praxisberichte zu zukunftsweisenden Themen:
- Pflanzenkohle & Pyrolyse: Diskussion über den Einsatz von Pflanzenkohle (z. B. Terra Preta) und die technischen Herausforderungen der CO₂-Abscheidung und Sequestrierung.
- Humusmanagement: Konzepte zur humusmehrenden Bewirtschaftung als natürlicher CO₂-Speicher.
- Biogasprozesse: Synergien zwischen Biogasanlagen und negativen Emissionen.
- Wirtschaftlichkeit: Vorstellung von Vergütungs- und Einnahmemodellen (u. a. durch die CarboCert GmbH), um ökologisches Engagement finanziell attraktiv zu gestalten.
Einblicke aus der landwirtschaftlichen Praxis
Besonders wertvoll war der direkte Austausch mit regionalen Betrieben. Vertreter der Agrarprodukte Kitzen, des Auenhofs Döbeln sowie vom Vorwerk Podemus teilten ihre wertvollen Erfahrungen. Sie zeigten auf, wie Theorie in die Praxis umgesetzt werden kann und welche organisatorischen Hürden dabei zu nehmen sind.
Flankiert wurden diese Praxisberichte durch wissenschaftliche Beiträge der TU Dresden zu modernen Verfahren der CO₂-Abscheidung sowie Informationen zur bundesweiten CDRterra-Kooperation.
Fazit: Ein wachsendes Innovationsfeld
Die Veranstaltung verdeutlichte, dass das Thema „Negative Emissionen“ weit mehr als nur Klimaschutz ist: Es ist ein dynamisches Innovationsfeld, das der Landwirtschaft neue ökologische und ökonomische Perspektiven eröffnet.
„Die Fachtagung hat gezeigt, wie wichtig die enge Verzahnung von Forschung und Praxis ist, um tragfähige Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu finden“, resümierten die Organisatoren.
Die DHSN - Staatliche Studienakademie Dresden bedankt sich bei allen Referenten und Teilnehmenden für die inspirierenden Beiträge und den regen Austausch.
Kontakt
Dresden