Zehn Studierende der Sozialen Arbeit (Matrikel 2022) besuchten vom 19. bis 29. September 2025 unter Leitung von Prof. Dr. Philipp Seitz das Ellsworth Community College in Iowa Falls, USA. Nachdem die amerikanischen Studierenden im Frühjahr in Breitenbrunn waren, stand nun der Gegenbesuch an. Ziel war es, nicht nur Lehrveranstaltungen mitzuerleben, sondern vor allem sozialarbeiterische Praxis in Iowa kennenzulernen. Der Auftakt in Chicago führte zur Auseinandersetzung mit Jane Addams, Pionierin der Sozialen Arbeit. Besonders eindrucksvoll war der Besuch des Hull House, einer der ersten Einrichtungen für Gemeinwesenarbeit in den USA – bis heute Symbol sozialer Reformbewegungen. In Iowa stand die Praxis im Mittelpunkt: Die Studierenden nahmen an einer MILO-Simulation teil – einem Trainingssystem, das Bedrohungsszenarien abbildet und dort auch den Umgang mit Schusswaffen einschließt. Im Nachgang wurde intensiv über Unterschiede und Gemeinsamkeiten diskutiert. Einblicke in die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen erhielten sie bei Access, Inc. in Hampton. Bei der Heilsarmee in Waterloo unterstützten sie die Verteilung von Essenspaketen und kamen mit Ehrenamtlichen sowie Klientinnen und Klienten ins Gespräch. Auch Hospitationen im Hort standen auf dem Programm. Dank dieser Erfahrungen konnten die Studierenden in kurzer Zeit verschiedene Handlungsfelder der Sozialen Arbeit kennenlernen, Menschen in ihren alltäglichen Lebenswelten begegnen und eigene Selbstverständlichkeiten hinterfragen. Der Austausch geht damit über Teilhabe hinaus: Er schafft Räume des interkulturellen Lernens, in denen Theorie lebendig wird und reflexives Denken gefördert wird. Solche Studienerfahrungen schärfen nicht nur das professionelle Urteil, sondern tragen auch zur persönlichen Entwicklung bei.